Die vier Grundbestrebungen in der Arbeitswelt

Veröffentlicht am 21. April 2024 um 16:56

Warum Menschen in bestimmten Situationen sich anders verhalten als andere und auch anders reagieren. Ich lade Sie ein, die einzelnen Tendenzen genauer zu betrachten. In der Arbeit sind Sie meistens von anderen Kollegen umgeben und müssen mit ihnen zusammenarbeiten, und wundern sich bei manchen Mitarbeitern, über bestimmte Reaktionen. Wie äußern sich die Tendenzen auf die Bereiche Arbeitsklima - Arbeitsplatz - Sozialverhalten Teammeeting - Arbeitsgestaltung.

Distanz-Tendenz

Ein harmonisches Klima wäre nett, muss aber nicht sein. Distanz-Menschen ziehen sich bei der Arbeit sowieso am liebsten zurück und arbeiten gerne für sich allein. Benötigt meist einen Platz abseits des Trubels, wenn möglich einen Einzelplatz oder Einzelzimmer. Der Arbeitsplatz ist sein Reich. Dort regiert nur der Distanz-Mensch. Größtenteils ist der gesamte Tisch/Platz belegt. In der Regel ist ein separater Besprechungsplatz vorhanden. Die Ordnung am Platz ist individuell angelegt und mit System.

Am liebsten arbeitet sie allein. Bei nötiger Zusammenarbeit verteilt sie die Aufgaben so, dass jeder wieder für sich allein arbeitet und dafür die Verantwortung trägt. Wenn sie in die Situation kommt, in der sie andere um Hilfe fragen muss (darauf angewiesen ist), versucht sie erst die Situation allein zu analysieren und schaut, ob es etwas Ähnliches schon gab und ob Erfahrungen darüber vorhanden sind. Sie kann gut Nein sagen und sagt unwichtige Meetings ab. Sie empfindet Sitzungen und Meetings als unnötiges Geschwätz.
Wenn alles Zuviel wird, verweigert er sich und unternimmt nichts mehr. Er lässt alles auf sich zukommen. Er hat gerne individuelle Arbeitszeiten und arbeitet auch samstags und nachts. Damit er Ruhe hat. Bei zwischenmenschlichem Stress und psychischer Belastung schottet er sich äußerlich ab. Dadurch macht er sich innerlich frei.

Nähe-Tendenz

Im beruflichen Kontext ist ein gutes Klima sehr wichtig (harmoniebedürftig). Sie möchte es sich mit niemandem verderben. Am Arbeitsplatz steht meistens ein freier Stuhl, zudem werden Kaffee oder Kleinigkeiten angeboten. Dadurch sorgt sie bei Geschäftsgesprächen für eine Atmosphäre, in der es den Menschen angenehmer ist und sie sich öffnen sollen. Sie versucht zuerst, persönlichen Kontakt zum anderen aufzubauen: Kontakt vor Kooperation.
Teamsitzungen und Teamentscheidungen sind ihr wichtig. Dabei hat sie keine Scheu, andere um Rat zu fragen. Nähe-Menschen lassen sich gerne bei der Arbeit ablenken, und suchen den Kontakt zu andern (zum Beispiel auf dem Gang). Für sie ist Effektivität wichtig, im Sinne von „zum Wohle der Allgemeinheit“. Bei zwischenmenschlichem Stress und psychischen Belastungen kann sie weniger leisten. Dadurch wird sie blockiert.

Dauer-Tendenz

Ein gutes Arbeitsklima ist für sie logisch aufgebaut: Hierarchie, Kompetenzabgrenzungen, Verantwortungsbereiche, Zuständigkeiten und ihre Stellvertretung, dazu transparente Entscheidungsabläufe und klare Notfall- und Konfliktregeln. Sie ist das Zeitmanagement in Person. Ordnung muss sein und ist „die halbe Miete“. Dauer-Menschen können gut aufräumen und haben ein ausgeklügeltes und vollständiges Ablagesystem. Seine Welt sind die Listen und Planungen. Hierfür nutzt sie auch moderne Kommunikationsmittel. Am liebsten hat sie alles schriftlich. Gegenseitige Kontrolle ist für sie selbstverständlich. Sie belehrt auch gerne andere, um ihnen, wie sie meint, zu helfen.
Bei Stress und Schwierigkeiten analysiert sie die Situation und sucht nach dem Verursacher, Verantwortlichen und Konsequenzen.

Wechsel-Tendenz

Damit sie kreativ sein und Routinearbeiten erledigen kann, benötigt sie ein problemlos heiteres Klima. Sie ist eher chaotisch und unordentlich. Meist mit Postern und provokanten Sprüchen versehen „bloß nicht spießig“. Spontane Entscheidungen und Entschlüsse mag der Wechsel-Mensch am liebsten. Auch von anderen. Rat oder Hilfe von anderen braucht sie nicht, da sie selbst nur so vor Ideen sprüht. Etwas anreißen fällt ihm leicht, es bis zum Ende durchzustehen eher schwer. Da sie eine chaotische Zeitplanung hat (mehrere unvollständige Terminkalender) vergisst sie den einen oder anderen Abgabetermin. Nachhalten und eine Endkontrolle überlässt sie lieber anderen.
Arbeitsaufträge gibt sie lieber mündlich oder per Telefon an, da das Schreiben lästig ist.
Sie delegiert gerne (ohne formale Berechtigung) unangenehme Arbeiten mit Charme, bevorzugt an Nähe-Menschen, weiter.
Für Wechsel-Tendenz-Menschen ist die Zeitgestaltung wichtig. Sie kann auf den richtigen Zeitpunkt abwarten, von wo aus dann alles leicht und von selbst richtig geschieht. Diese Pausen werden gerne als Faulheit ausgelegt. Termine und Fristen werden dadurch selten eingehalten. Trotz mehrmaligem Versprechen. Sie hat aktive und passive Arbeitsunterbrechung genauso gerne wie der Nähe-Mensch.

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